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Seit 1949 entscheiden sieben Männer vor der First Lady Angela Merkel über die Zukunft der Bundesrepublik und das Amt des Bundeskanzlers. | Foto: DB (dpa)
Wer War Der Erste Bundeskanzler Von Deutschland
Angela Merkel oder Martin Schulz? Bei der Bundestagswahl am Sonntag wird der Bundeskanzler nicht direkt gewählt. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist seit 12 Jahren an der Macht – im November 2005 wurde sie als erste Frau zur Bundeskanzlerin gewählt. Vor ihm wurden seit der ersten Bundestagswahl 1949 sieben Regierungsbeamte gestellt – vier davon von der CDU und drei von der SPD. Konrad Adenauer CDU (1949 – 1963)
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Mit Konrad Adenauer hatte die Bundesrepublik Deutschland ihren ersten Führer. Während seiner 14-jährigen Amtszeit widmete er sich dem Wiederaufbau des demokratischen und wirtschaftlichen Systems Westdeutschlands. Adenauer sah auch die Einbindung Deutschlands in die Gesellschaft der freien westlichen Nationen vor. In Frankreich, wo es Adenauer nach langer Zeit der Frustration gelang, den Frieden wiederherzustellen, trat Deutschland der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bei, aus der heute die EU hervorgeht.
Konrad Adenauer war der erste deutsche Bundeskanzler. Er diente im September 1949. | Foto: Roland Witschel (dpa)
Als Konrad Adenauer Bundeskanzler war, war Ludwig Erhard Finanzminister. Dann übernahm der CDU-Politiker die Führung der Regierung. Sein Name ist mit der Einführung der D-Mark im Jahr 1948 („Währungsumtausch“) verbunden. Erhard gilt als Vater des Marketings. Erhard schaffte die staatlichen Preiskontrollen für viele Waren ab. Seitdem werden die Produktpreise durch Angebot und Nachfrage gesteuert. Mit Erhard wuchs die Wirtschaft: Deutschland wurde zu einem der führenden Industrie- und Exportländer.
Ludwig Erhard trat 1963 die Nachfolge von Konrad Adenauer an. Erhard gilt als Vater des Wirtschaftswunders. Foto: Horst Ossinger (dpa)
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1966 kam es in der ersten deutschen Regierung zu einer großen Koalition: Die Mitglieder der Unionsregierung und der SPD wählten Kurt Georg Kiesinger zum Bundeskanzler. Er engagiert sich stark in der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Zu Kiesingers Zeiten musste der Staat wirtschaftliche Probleme lösen – der Staat schützte Unternehmen vor Insolvenz und Gesetzgebung. Über die Grenzen Deutschlands hinaus haben sich die Beziehungen zu osteuropäischen Nachbarn wie Rumänien und Jugoslawien verbessert.
Kurt Georg Kiesinger (CDU) war der erste Bundeskanzler, der eine Große Koalition (1966-1969) aus Union und SPD im Bund führte. | Foto: – (dpa)
Willy Brandt war der erste demokratische Führer. Damit endete die 20-jährige Gewerkschaftsherrschaft. Brandts Politik als Ministerpräsident war „Dre für die Demokratie“. Es führte unter anderem Studienkredite als Förderform für Studierende ein und stärkte die gleichberechtigte Entscheidungsbefugnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Auch sozialliberale Parteien wollen mit großen Deals die Beziehungen zu den Ostblockstaaten verbessern. Willy Brandt erhielt 1971 den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen um die Stärkung der Einheit zwischen Ost und West. 1974 verließ Brandt plötzlich das Unternehmen.
Willy Brandt führte das gesellschaftliche Bündnis mit Helmut Schmidt fort. Er musste die Bedrohung durch die „Rote Armee Fraktion“ (RAF) bekämpfen und wirtschaftliche Probleme überwinden. Dies ist der Grund für den rasanten Anstieg der Ölpreise. Zusammen mit dem damaligen Präsidenten Frankreichs gründete Schmidt das Weltwirtschaftsforum, auf dem sich die Leitungsgremien bis heute jährlich treffen. Auf der KSZE (Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) sind die Beziehungen zwischen Ost- und Westdeutschland gut. Ein Misstrauensvotum zwang Schmidt, vor Ablauf seiner Amtszeit als Kanzler zurückzutreten.
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Helmut Schmidt trat die Nachfolge von Willy Brandt an und blieb bis Oktober 1982 im Amt. | Foto: Marcus Brandt (dpa)
Helmut Kohl war 16 Jahre lang Bundeskanzler – die bisher längste Amtszeit eines Bundeskanzlers in Deutschland. Kohl gilt als „Kanzler der Einheit“. Und auch sein Engagement ist einzigartig: Kohl kam 1982 in einer inoffiziellen Wahl an die Macht – der erste Regierungs- und Staatsoberhauptwechsel in der deutschen Geschichte, der ohne Wahl stattfand. Im Land forderte Kohl eine Steuerreform zum Wohle der Bürger, gleichzeitig wurde aber die Staatsverschuldung gesenkt. Er setzte sich auch für die Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Union ein.
Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) war 16 Jahre lang Bundeskanzler und Kanzler der Deutschen Einheit. | Foto: Arne Dedert (dpa)
1998 kam es erstmals zu einer rot-grünen Koalition – der SPD-Politiker Gerhard Schröder wurde Regierungschef. In der Wohnungspolitik hat die Regierung im Rahmen der „Agenda 2010“ Änderungen vorgenommen – auch beim Steuersystem. Schröders Regierung stieg aus der Atomkraft aus und förderte erneuerbare Energien. „Bündnis für Arbeit“ zwischen Staat, Arbeitnehmern und Arbeitgebern verhinderte hohe Arbeitslosigkeit. Im Jahr 2002 wechselte das Geld erneut – der Euro wurde als Währung in Europa eingeführt.
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Gerhard Schröder (SPD) trat die Nachfolge von Helmut Schmidt an und blieb bis zum Amtsantritt Merkels im November 2005 Bundeskanzler. | Foto: Michael Kappeler (dpa)
Angela Merkel CDU (seit 2005) Angela Merkel ist die erste Frau an der Spitze der deutschen Regierung. Der promovierte Physiker wuchs in der DDR auf und wurde ab November 2005 Bundeskanzler. Nach der Bundestagswahl 2005 kam es zum zweiten Mal in der deutschen Geschichte zu einer großen Koalition zwischen CDU/CSU und SPD. Von 2009 bis 2013 führte Merkel eine schwarz-lila Koalition aus Union und FDP. 2013 kam es zu einer neuen Allianz mit der SPD. In der aktuellen Amtszeit von Angela Merkel geht es vor allem um die Sanierung des Staatshaushalts, die Energiewende und die Flüchtlingskrise.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist seit November 2005 die erste Frau an der Spitze Deutschlands. | Foto: Maurizio Gambarini (dpa)
An eine Niederlage denkt Angela Merkel nach zwölf Jahren als Bundeskanzlerin dieses Mal nicht – sie bewirbt sich bei der Bundestagswahl am Sonntag für ihre vierte Amtszeit. Eines ist klar: Auch Merkels Vorgänger im Bundeskanzleramt blieben nicht außen vor. Konrad Adenauer, der Pfarrer der FDP, und Gerhard Schröder, der Pfarrer der Partei, halten ihn für den Besten. Wenn Merkel am Sonntag wiedergewählt wird, könnte sie die Bilanz von Bundeskanzler Helmut Kohl von 16 Jahren an der Macht erreichen.
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Ihre Namen sind eng mit wichtigen Ereignissen der deutschen Geschichte verbunden: dem Wirtschaftswunder und dem Mauerbau. Es hängt mit der Prophezeiung des Westens und des Ostens zusammen. Aus Angst vor der RAF, der Friedensbewegung, dem Fall der Berliner Mauer und der Koalition, der Agenda 2010, „Nation“ und dem Krieg im Irak, im Sommer 2015.
Im zweiten Teil unserer Miniserie über deutsche Bundeskanzler beleuchten wir im Gespräch mit dem langjährigen Redakteur Theo Sommer die Anfangsjahre der Bundesrepublik und des Kalten Krieges; Sommer sprach über seine Beziehung zu Willy Brandt und Helmut Schmidt und seine Zusammenarbeit mit Marion Gräfin Dönhoff.
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